dimanche 31 octobre 2010

Réponse à une étudiante décue de sa note du mémoire de fin d'études

Réponse à une étudiante (qui ne fait pas partie du département de ferançais) et qui est déçue de sa note du mémoire de fin d'étude (12/20)

Chère …,
Ich verstehe Ihr Bedauern über eine nur "befriedigende" Note.
Meine Überlegungen dazu: Die Lehrerausbildung an der Hochschule hat so ihre völlig absurden Seiten. Eine davon ist das wissenschftliche Arbeiten. Sie werden im Studium (nicht mehr) ordentlich ins wissenschaftliche Arbeiten eingeführt, da sie einfach zu viel belegen müssen. Und in der Abschlussarbeit sollen sie dann plötzlich anfangen zu forschen. Dort behandelt man sie dann aber wie Kinder: Es darf Ihnen da eigentlich nicht mehr geholfen werden, es wird aber schulhaft benotet. Eigentlich bekommen die Studierenden das Gutachten auch nicht zu lesen usw. Das Ergebnis der Forschung sollte aber perfekt sein. Es ist einfach absurd.

Richtig wäre, mit Ihnen solange zu arbeiten, Bbis das Ergebnis gut ist. Denn bei Forschung (und auch sonstiger Produktion) ist es nun mal so, dass das Endprodukt gut ist oder eben nicht. Es gibt daher kein "befriedigend". (Genauso wenig wie Sie ein "befriedigend" hergestelltes Auto mit nur drei Rädern kaufen können…)

Im konkreten Fall hätten wir wirklich noch weiter arbeiten müssen, gerade weil Sie so viel Zeit investiert hatten und weil es ein in der Wissenschaft vorzeigbares Ergebnis ergeben sollte. Möglich wäre es gewesen…
Soll ich Ihnen jetzt vorwerfen, dass Sie zu wenig Erfahrung im wissenschaftlichen Arbeiten mitbrachten? Hätten Sie in meiner Abteilung studiert, hätten Sie im Laufe des Studiums vielleicht einiges Handwerkszeug mitbekommen.

Dies sind für Sie vielleicht alles etwas müßige Überlegungen zu einem absurden System, die Ihnen konkret wenig weiterhelfen. Es stimmt in der Tat, dass ich an der Hochschule wohl einige der wenigen Professoren bin, bei dem man, wenn man eine Abschlussarbeit schreibt, sehr viel arbeiten und investieren muss. Ich engagiere mich dafür auch sehr stark in der Begleitung, wie Sie wissen. Die Ergebnisse lassen sich dann auch sehen, werden tlw. in wiss. Zeitschriften veröffentlicht.
 Hätten wir mehr Zeit gehabt, wäre das Ergebnis auch so gewesen, wie es in der Wissenschaft zu erwarten ist. Seien Sie aber versichert, dass ich unsere Zusammenarbeit, Ihr Engagement zu schätzen gewusst habe!

Avec mes salutations distinguées.
Gérald Schlemminger